Frühkindliche Reflexe
Frühkindliche Reflexe in der Schwangerschaft
Die frühkindlichen Reflexe reifen während der Schwangerschaft heran und haben damit einen Anteil an der vorgeburtlichen Entwicklung des Kindes, bezogen auf die Muskelspannung, die Gleichgewichtsentwicklung und die neuronalen Verknüpfungen.
Frühkindliche Reflexe in der Kindesentwicklung
Nachgeburtlich sollen die frühkindlichen Reflexe durch die beginnende neuromotorische Aufrichtung und die damit verbundene Kopfkontrolle innerhalb der ersten Monate abgelöst werden.
Frühkindliche Reflexe tragen maßgeblich zur Entwicklung eines Kindes bei.
Mit Hilfe dieser automatisch abfolgenden Bewegungen bilden Kinder eine Basis für Fähigkeiten aus, die sie später bei komplexeren Handlungen benötigen. Sie lernen dabei:
- Ihr Gleichgewicht zu entwickeln
- Akkommodation zu entwickeln (Die Fähigkeit sowohl in der Nähe als auch in der Ferne Objekte scharf sehen zu können.) und
bewegte Gegenstände verfolgen zu können (als Voraussetzung für das Lesen und Schreiben). - Die räumliche Orientierung und das räumliche Sehen.
- Mit ungewöhnlichen oder bedrohlichen Situationen umzugehen.
- Die Mittellinienkreuzung.
Wir helfen Ihnen das evtl. Restbestehen dieser Reflexe bei Ihrem Kind zu erkennen und mit Hilfe unseres Kompetenznetzwerk zu integrieren.
Moro-Reflex
Der Moro-Reflex beeinflusst das sozial-emotionale Verhalten. Ängstlichkeit oder Wutausbrücke können mit Bewegungsmustern des Moro-Reflexes in Verbindung stehen.
Mögliche Auswirkungen durch fortbestehende frühkindliche Bewegungsmuster des Moro-Reflexes:
- Die Kinder sind hypersensibel. Sie reagieren oft nicht situationsangemessen. In allen Wahrnehmungssystemen (Sehen, Hören, Fühlen, Riechen, Schmecken) kann es zu einer Reizüberflutung kommen.
- Das Gleichgewicht und die Eigenwahrnehmung sind beeinträchtigt.
- Restreaktionen des Moro-Reflexes haben Auswirkungen auf das gesamte sozial-emotionale Verhalten des Kindes. Dadurch kommt es zu einer deutlichen Diskrepanz zwischen kognitiver und motorischer Reife.
- Bei Erwachsenen können sich überängstliche oder depressive Verhaltensweisen und wenig selbstbewusstes, selbstkritisches Handeln zeigen. Auch Angstneurosen und Panikattacken werden mit Restreaktionen eines Moro-Reflexes in Verbindung gebracht.
TLR-Reflex
Der Tonische Labyrinth-Reflex ist maßgeblich an der Entwicklung des Gleichgewichts, der räumlichen, zeitlichen und visuellen Orientierung und der Körperhaltung beteiligt.
Alle folgenden Halte- und Stellreaktionen entwickeln sich nicht vollständig. Die Folge der mangelnden Kopfkontrolle ist die Beeinträchtigung der Augenmuskelfunktionen (vestibulo – okularer Reflexbogen). Das Gleichgewicht wird durch fehlerhafte visuelle Informationen beeinflusst und das Sehvermögen über eine schlechte Balance beeinträchtigt
Tonische Restreaktionen – TLR im Beugemuster:
- Hypotonie (geringe Muskelspannung)
- Mangelnde Bewegungsfreude, Abneigung gegen sportliche Aktivitäten
- Auffällige Körperhaltung – z. B. Rundrücken
- Strukturmangel in Zeit und Raum (Tag- und Nachtrhythmus, Dosierung der Bewegung, Erkennen grammatikalischer Strukturen, Organisationsfähigkeit)
Tonische Restreaktionen – TLR im Streckmuster:
- Auffällige Körperhaltung – z. B. Neigung auf Zehenspitzen zu gehen/ Hyperlordose
- Schlechte Balance und Koordination der Bewegung
- Hypertonie (erhöhte Muskelspannung)
- Strukturmangel in Zeit und Raum (Tag- und Nachtrhythmus, Dosierung der Bewegung, Erkennen grammatikalischer Strukturen, Organisationsfähigkeit)
ATNR-Reflex
Der Asymmetrisch Tonische Nackenreflex begünstigt die Ausbildung der Lateralität (Entwicklung einer eindeutigen Rechts- oder Linkshändigkeit) und entwickelt die Fähigkeiten, die später für das Lesen und Schreiben benötigt werden.
Entstehung: Intrauterin, bleibt aktiv bis zum im 6. Lebensmonat im Wachzustand, im Schlaf bis zum 3. Lebensjahr möglich.
Mögliche Auswirkungen durch fortbestehende frühkindliche Bewegungsmuster des ATNR / Fechterstellung:
- Die Kopfbewegung ist nicht unabhängig von der Körperbewegung möglich.
- Die Fähigkeit, die Körpermittellinie zu überkreuzen, ist erschwert.
- Schwierigkeiten der Augenmuskelmotorik und der visuellen Wahrnehmung.
- Homolaterale (einseitige) statt alternierender (überkreuzender) Bewegungsmuster, wechselnde Lateralität (Seitigkeit). Mögliche Auswirkungen in der Schule:
- Zeilen können nicht eingehalten werden.
- Schreiben und gleichzeitige Kopfbewegung (Blick zur Tafel) lassen den Stift wegrutschen.
- Unreife und verkrampfte Stifthaltung, erhöhter Druck auf den Stift.
- Lese- und Rechtschreibprobleme.
- Erlernen der Schreibschrift ist erschwert.
STNR-Reflex
Der symmetrisch-tonische Nackenreflex schafft die Voraussetzungen zum Krabbeln, die unabhängige Bewegung von Ober-und Unterkörper und die Entwicklung der Fähigkeit zur Einstellung des Auges auf verschiedene Gegenstandsweiten.
Mutter & Kind
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